Impulse für kreativ-therapeutisches Schreiben

Mit Gefühlen umgehen

Wagen wir ein Experiment. Es geht um unsere Gefühle, genauer gesagt die Angst. In der Therapie versuchen wir, sie zu greifen, indem wir sie im Körper verorten. Wo spürst du sie? Sitzt sie im Nacken, der Brust oder dem Bauch? Welche Gedanken hat sie im Gepäck, wenn sie kommt? Was tust du, wenn sie dich heimsucht?
Nähern wir uns dem Thema mal von einer anderen Seite. Ich möchte, dass du deiner Angst Persönlichkeit verleihst. Stelle sie dir als Person vor: ist sie männlich oder weiblich? Groß oder klein?  Wie kleidet sie sich? Hat sie lange oder kurze Haare? Wie ist ihr Gang, ihre Körperhaltung?
Wenn du sie vor Augen hast, schreib ihr einen Text. Was wolltest du ihr immer schon mal gesagt haben? Raus mit allem, was dich nervt. Sie gibt Widerworte? Aufschreiben! Notiere, was kommt. Du glaubst, du bist fertig mit deiner Abrechnung mit der Angst? Halte inne und denke über Folgendes nach:

Keine andere Emotion kann uns so stark einschränken und doch ist es die wertvollste, die wir besitzen. Sie schützt uns, ist unser Bodyguard. Wofür bist du ihr dankbar? In welchen Situationen war sie dir eine große Hilfe? 

Schaue, ob sich beim Schreiben die Gestalt deiner Angst verändert. Hat sie besondere Merkmale wie einen Dialekt? Mit welcher Eigenheit nervt sie dich am meisten? Plündert sie deinen Kühlschrank, wenn sie zu Besuch kommt? Legt sie einen Stepptanz hin auf deinem Holzboden? Belagert sie die Couch im Wohnzimmer? Was macht sie liebenswert? Besitzt sie am Ende etwa Humor? Deiner Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Spinne die Geschichte weiter. Was wäre, wenn sie sich beleidigt aus deinem Leben verabschiedet? Für immer.
Wenn ihr stattdessen eine WG gründet – denn manchmal ist sie ja ein ganz brauchbarer Kumpel – welche Hausregeln stellst du auf? Zu welchen Räumen deines Lebens hat sie Zutritt? Welche Pflichten erlegst du ihr auf? Wann droht ihr der Rausschmiss?
Viel Spaß!

Wo stehe ich gerade?

Lass dich vom Männchen inspirieren und nimm dir ein paar Minuten Zeit für eine Bestandsaufnahme: 

Wo stehst du aktuell? 

Wenn du fertig bist, lass deine Antworten auf dich wirken. Was möchtest du ändern? Was soll bleiben wie es ist? Stimmt dein Kurs oder ist es Zeit für einen Richtungswechsel?

Fünf-Finger-Übung

Nutze deine fünf Finger für einen Rückblick auf den Tag, die Woche oder den Monat.

Das funktioniert auch hervorragend ohne Stift - als Einschlafritual.

Wenn du noch weiter gehen möchtest: Welcher deiner fünf Finger meldet sich am häufigsten zu Wort? Was verändert sich, wenn du dich bewusst einem anderen mehr zuwendest?

Viel Vergnügen!

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